„Mama, wenn man ‚sterbt’ merkt man nichts mehr.“

Sie wäre fast gestorben… Doch Lotta wollte leben und hat uns einmal mehr gezeigt wie stark sie ist.

Das folgende Gespräch habe ich vor vielen Wochen mit dem Großen geführt, bevor es Lotta so schlecht ging. Ich fand nie den passenden Moment es zu veröffentlichen, bis jetzt…

Der Große wurde diese Woche operiert und darf dieses Wochenende bei uns im Bett schlafen. Wir lesen ein Buch, kuscheln, machen Quatsch mit einer Taschenlampe und bauen uns dann alle Kissen an der Wand auf, um im sitzen zu schlafen, weil Lotta nicht liegen will.

Plötzlich sagt er: „Mama, wenn man ’sterbt‘ merkt man nichts.“

Ich bin nicht sicher, ob ich ihn richtig verstanden habe, da wir uns kurz zuvor noch über das Hochbett seines Freundes unterhielten.

Ich frage ihn: „Was meinst du? Wenn man stirbt?“

„Nein Mama, wenn man ’sterbt‘!“ antwortet der Große.

„Du meinst – Wenn man stirbt merkt man nichts mehr? Wie kommst du denn da drauf?“ frage ich weiter nach.

Er sagt: „Habe ich mir selber ausgedacht.“

Ich denke über seine Worte nach und sage: „Es kann gut sein, dass man nichts mehr merkt. Wenn man stirbt, kommt man in den Himmel.“

Der Große überlegt: „Und dann ist man nicht mehr da.“

„Na ja, man ist schon noch da, in den Erinnerungen, in unseren Erinnerungen und im Herzen.“ versuche ich zu erklären.

„Und dann?“ fragt er.

„Dann passt die Person von Himmel aus auf uns auf und beobachtet uns. In unseren Gedanken ist sie immer da.“ antworte ich.

Der Große nickt zufrieden: „Ja, Mama.“

Lotta ist mittlerweile eingeschlafen. Der Große kuschelt sich an mich, hält meine Hand fest und schläft auch ein.

2 Antworten auf „„Mama, wenn man ‚sterbt’ merkt man nichts mehr.““

  1. Danke….. dass du uns diesen Text doch noch zugänglich gemacht hast. Ich drücke euch von Herzen und bete auch für euch! In Gedanken seid ihr ganz oft bei mir…. ich zögere so oft unter die Artikel zu schreiben, weil das alles so intim ist, und wenn man sich nicht so nah steht – kann man das dann einfach so? Eure Häsin

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